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Schwangerschaft & Stillzeit
Schwangerschaft und Stillzeit sind eine ganz besondere Phase im Leben einer Frau. Durch das Heranreifen des Kindes kann man stetig Veränderungen des eigenen Körpers beobachten. Auch nach der Geburt ist nicht mehr alles beim Alten. Einerseits, weil die Veränderungen des weiblichen Körpers nach und nach wieder zurückweichen, andererseits, weil die Stillzeit ganz eigene Herausforderungen bereit hält.
Neben dem dringenden Rat, sich ärztlich betreuen zu lassen, möchten wir hier einige allgemeine Tipps geben, die allerdings nicht für jede Frau in gleichem Maße zutreffen müssen. Eine Individuelle Beratung in der Apotheke können diese keinesfalls ersetzen.
Bin ich schwanger?
Am Anfang einer Schwangerschaft steht zumeist der positive Schwangerschaftstest. Die Aussagekraft des positiven Tests ist von der Qualität des Testprodukts abhängig, weshalb besonders hier ein hochwertiges Produkt sicherlich Sinn macht. Ein Besuch beim Frauenarzt bringt zusätzliche Gewißheit und hier erfahren sie auch alles bezüglich Ernährung und Folsäurepropyhlaxe.
Allgemeine Tipps (diese müssen also nicht auf jede Frau zutreffen) sind:
- Trinken Sie täglich 2-3 Liter Flüssigkeit wie Leitungswasser, Mineralwasser, Früchte- oder Kräutertee ohne Zucker, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte
- in Maßen (max. 2 Tassen): Bohnenkaffe, grüner oder schwarzer Tee
- Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag und gestalten Sie Ihre Ernährung abwechslungsreich.
- Planen Sie täglich 5 Portionen Obst und Gemüse ein - am besten gleich beim Frühstück damit beginnen!
- Getreide, Brot, Nudeln, Kartoffeln und Bio-Produkte bilden die Basis einer gesunden Ernährung.
- Bevorzugen Sie leicht verdauliche Vollkornprodukte. Sie liefern Ballaststoffe, wichtige Mineralstoffe und Vitamine.
- Milchprodukte sorgen für eine Extraportion Eiweiß und Calcium - verwenden Sie magere Sorten
- 2-3 x pro Woche sollten Sie mageres Fleisch essen (Kalb, Rind, Geflügel, etc.)
- Sie sind Vegetarierin? Wählen Sie bewusst eisen- und eiweißreiche Lebensmittel wie Vollkorngetreide, Nüsse, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Tofu, etc.
- Fisch sollte 1-2 x wöchentlich auf Ihrem Speiseplan stehen - planen Sie abwechselnd Meeres- und Süßwasserfische ein
- 2-3 Eier pro Woche (inkl. gekochte Eier) liefern wertvolles Eiweiß; Getreide - Eiweißkombinationen sorgen für eine hohe biologische Wertigkeit
- Verwenden Sie hochwertige Öle und Fette, wie Raps-, Sonnenblumen-, Oliven-, Maiskeim-, Distel-, Nussöl etc. und kleine Mengen Butter
- Samen, Kerne, Nüsse, Sprossen und Keimlinge sind Vitamin- und Mineralstofflieferanten; streuen Sie gelegentlich welche auf Ihren Salat, in die Suppe, über das Müsli oder aufs Brot
- Verwenden Sie möglichst viele frische Kräuter, sie liefern intensiven Geschmack und sind vitamin- und mineralstoffreich!
- Genießen Sie Zucker und Süßigkeiten nur gelegentlich in kleinen Mengen, bevorzugen Sie Obst- und Milchprodukte!
- Vermeiden Sie einseitige Ernährung und Hungerkuren; achten Sie auf Ihr natürliches Hunger- uns Sättigungsgefühl!
- Besprechen Sie die Einnahme von Medikamenten mit Ihrem Arzt oder Apotheker!
- Verzichten Sie bitte auf das Rauchen und das Trinken von Alkohol-beides ist schädlich für Ihr Kind!
Worauf Sie während der Schwangerschaft besonders achten sollten:
Einige Krankheitserreger sind während der Schwangerschaft besonders gefährlich, da sie auf das heranreifende Kind übertragen werden können.
Um die Ansteckungsgefahr mit Toxoplasmose, Listerien und Salmonellen möglichst gering zu halten, wird oftmals angeraten:
- Trinken Sie keine Rohmilch, sondern nur pasteurisierte Milch und Milchprodukte
- Vermeiden Sie Rohmilchkäse, vor allem Weichkäse; schneiden Sie bei Schnitt- und Hartkäse die Rinde großzügig weg.
- Kochen oder braten Sie Fleisch, Fisch und Geflügel immer gut durch!
- Vermeiden Sie rohen Fisch (Sushi), rohes Fleisch, Tartar, etc.
- Essen Sie nur gekochte Wurst- und Fleischwaren, vermeiden Sie Rohwürste (Salami, Rohschinken, Mettwurst, Speck, geräucherten Fisch, Räucherlachs, etc.)
- Vermeiden Sie Speisen mit rohen Eiern (Tiramisu, Mayonnaise, Schokomousse)
- Waschen Sie Obst, Gemüse und Salate gründlich, bevor Sie es roh genießen
Selbstbehandlung von Schwangerschaftsbeschwerden
Häufig treten während der Schwangerschaft Probleme wie Übelkeit, Erbrechen (besonders in der Frühschwangerschaft), später auch Sodbrennen, Krampfadern und Blähungen auf. Nach ärztlicher Abklärung steht Ihnen unser Team gerne auch zur Beratung bei der Selbstbehandlung zur Verfügung.
Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft: hier kann bei leichten Beschwerden ein Akupressurband helfen, homöopathisch werden Strychnos und Cocculus häufig angewendet
Sodbrennen: mehrere kleinere Mahlzeiten pro Tag helfen in der Vermeidund der Probleme, liegen mit erhöhtem Oberkörper ist hilfreich, die Anwendung bestimmter säurebindender Kautabletten ist abzuwägen.
Krampfadern, Besenreiser, müde, schwere Beine: kalte Wadengüsse, Beine hochlagern, Tragen von Kompressionsstrümpfen (es gibt auch solche, die recht einfach anzuziehen sind und durchaus modisch aussehen), sowie die Anwendung von Gelen und Cremes, die venenstärkend sind, haben sich bewährt.
Nach der Geburt beginnt die Phase der Stillzeit, die junge Mütter vor neue Aufgaben stellt. Die mütterliche Nahrung hat einen gewissen Einfluß auf die Muttermilch, deshalb gibt es einige allgemeine Tips, die individuell beachtet werden sollten:erhöhter Kalorienbedarf: ca. +600 kcal/Tag.
Versuchen Sie diesen Mehrbedarf durch Beilagen, Obst, Gemüse und Milchprodukte zu decken. Es gibt keine eindeutigen Hinweise dafür, dass bestimmte Lebensmittel wie Zwiebel, Kohl, Kraut, Knoblauch etc. beim Säugling Blähungen verursachen. Sie müssen diese Lebensmittel daher nicht automatisch von Ihrem Speiseplan streichen, wenn Sie sie mögen, aber essen Sie vorerst nur kleine Mengen davon
Zitrusfrüchte, dazu gehören: Orangen, Zitronen, Grapefruit, Kiwi, etc. können in größeren Mengen genossen, ein Wundsein am Po des Säuglings verstärken.
Trinken Sie in der Stillzeit täglich 2-3 Liter; Achtung bei Salbei- und Pfefferminztee - diese können in größeren Mengen abstillend wirken.
Hier eine kleine Auflistung an oft benötigten Utensilien und Mitteln zur Selbstbehandlung (wobei auch hier gilt: keine Liste kann Beratung oder ärztliche Hilfe ersetzen).
- Milchbildungstee aus ihrer Apotheke
- Tee für stillende Mütter
- Brusthütchen
- Brustwarzencreme und Brustkompressen bei entzündeten Brustwarzen
- Milchpumpe (verschiedene Ausführungen mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen)
- Hochwertige Körperpflegeserie (Schutzcreme, Ölbad, Shampoo), sowie Reinigungsschaum für das Baby
- Gel zur Anwendung an der Kopfhaut bei milden Milchschorf
- Von der Apotheke angefertigte Windsalbe und Kümmelzäpfchen bei milden Blähungen des Kindes
- spez. Tropfen gegen Blähungen bzw. zum Aufbau der kindlichen Darmflora
- Warmes Kirschkernkissen - Milchzucker zur begleitenden Gabe bei Verstopfungsneigung
- Klistier nur auf ausdrückliche ärztliche Empfehlung
- Karotten-Reisschleim
- Homöopathische Zäpfchen bei Unruhezuständen
- Zahngele und homöopathische Globuli sowie Zäpfchen für das zahnende Kind